Am 8. Mai jährt sich die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus zum 80. Mal. Der Tag markiert das Ende von Krieg, Terror und Verfolgung – und erinnert uns daran, wie kostbar Freiheit, Menschenwürde und Demokratie sind. Er ist ein Tag des Gedenkens – an die Opfer von Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus. Aber er ist mehr als das: Er ist ein Tag der Mahnung. Denn die historische Verantwortung endet nicht mit dem Erinnern. Sie fordert uns auch im Hier und Jetzt – zur Selbstreflexion und zum Handeln.
Heute stehen unsere demokratischen Werte unter massivem Druck. Rechtsextreme Straftaten nehmen zu, antisemitischer Hass zeigt sich offen, rassistische Diskriminierung ist Alltag für viele. Die Bedrohung kommt nicht nur von außen – sie wächst in digitalen Räumen, auf der Straße, in der Mitte der Gesellschaft. In diesem Newsletter werfen wir einen Blick auf die aktuelle Lage – mit Berichten, Studien und Projekten, die sichtbar machen, wo unsere Gesellschaft steht und wo wir handeln müssen: gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – und für eine offene, solidarische und demokratische Gesellschaft.
Wie tief Diskriminierung in den Alltag und in Strukturen eingreift, zeigt der aktuelle Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors. Der NRW-Verfassungsschutz dokumentiert einen drastischen Anstieg rechtsextremer und antisemitischer Straftaten. Auch auf europäischer Ebene wird gehandelt – mit neuen Konsultationen zur EU-Strategie gegen Rassismus und dem geplanten Demokratieschutzschild.
Zugleich stärken innovative Projekte der Bildungsarbeit die Widerstandsfähigkeit gegen Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Der bald erscheinende Monitoringbericht der Betroffenenberatung NRW gibt denjenigen eine Stimme, die Gewalt und Bedrohung erfahren. Und mit der Studie „Queer durch NRW“ liegen erstmals umfassende Daten zur Lebensrealität von LSBTIQ* vor. Eine Vielzahl an Veranstaltungen im Mai setzt weitere inhaltliche Impulse – von praxisnahen Workshops bis zu öffentlichen Diskussionen über demokratische Bildung und Vielfalt.
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Monitoring zu Rassismus und Diskriminierung in Deutschland
Der aktuelle Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa) des DeZIM-Instituts liefert zentrale Erkenntnisse zu rassistischen Einstellungen und Diskriminierungserfahrungen in Deutschland. Unter dem Titel „Verborgene Muster, sichtbare Folgen“ geht die Analyse drei Schlüsselfragen nach: Wie entwickeln sich rassistische Haltungen? Wie erleben Betroffene ihren Alltag? Und welche psychosozialen Folgen hat Diskriminierung?
Zwischen 2022 und 2024 wurden im Rahmen des NaDiRa.panels umfangreiche Daten von über 20.000 Personen (1. Welle) bis rund 9.500 Personen (5. Welle) erhoben – sowohl von Menschen mit als auch ohne Migrationsgeschichte. Der Bericht zeigt deutlich: Rassismus ist kein Randphänomen, sondern wirkt tief in gesellschaftliche Strukturen hinein – mit spürbaren Folgen für das Vertrauen in Institutionen und die psychische Gesundheit der Betroffenen.
Verfassungsschutzbericht 2024: Anstieg rechtsextremer und antisemitischer Straftaten
Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz hat am 9. April 2025 seinen Bericht für das Jahr 2024 vorgestellt. Im Fokus steht der deutliche Anstieg rechtsextremer Straftaten. Mit 5.461 Fällen – darunter vor allem Propagandadelikte und Volksverhetzung – bleibt der Rechtsextremismus laut Innenminister Herbert Reul die größte Bedrohung für die Demokratie. Die Szene wird jünger, moderner und nutzt verstärkt soziale Medien zur Verbreitung ihrer Ideologie. Bereits am 19. März hatte das Innenministerium mit dem Lagebild Rechtsextremismus auf diese Entwicklungen hingewiesen. Der gesonderte Bericht zeigte einen Anstieg rechtsextremer Straftaten um rund 60 Prozent im Jahr 2024.
Auch antisemitische Straftaten nahmen spürbar zu: 695 Fälle wurden im Jahr 2024 registriert, viele davon im Zusammenhang mit Sachbeschädigungen und Hassrede. Der Bericht macht deutlich, dass internationale Konflikte wie der Nahost-Konflikt sich zunehmend auch in Form von Hass und Gewalt auf lokaler Ebene bemerkbar machen.
Insgesamt verzeichnete der Verfassungsschutz einen Anstieg politisch motivierter Kriminalität um 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Bedrohung durch Islamismus, Cyberangriffe und ausländische Desinformation bleibt bestehen. Der Verfassungsschutz stellte mehr Versuche im Bereich Spionage und Cyberangriffe fest. Auch gezielte Desinformation und illegitime Einflussnahme durch ausländische Akteure besonders im digitalen Raum spielten eine zunehmende Rolle.
Die Europäische Kommission hat im März und April zwei wichtige öffentliche Konsultationen gestartet:
Geplanter europäischer Demokratieschutzschild: Bereits am 31. März 2025 hat die Kommission eine öffentliche Konsultation zum „Demokratieschutzschild“ (European Democracy Shield) gestartet – einem neuen strategischen Rahmen zur Förderung und zum Schutz der Demokratie in der EU. Schwerpunkte sind u.a. die Bekämpfung von Desinformation, die Sicherung fairer Wahlen sowie die Stärkung demokratischer Beteiligung. Die Konsultation läuft bis zum 26. Mai 2025. Dieses Vorhaben wird als nicht-legislative Mitteilung im dritten Quartal 2025 erwartet. Zur Konsultation
EU-Strategie gegen Rassismus 2026–2030: Seit dem 15. April 2025 läuft eine öffentliche Online-Konsultation zur geplanten neuen EU-Strategie gegen Rassismus für die Jahre 2026 bis 2030. Aufbauend auf dem bisherigen Aktionsplan (2020–2025) sollen konkrete Maßnahmen zum Schutz vor und zur Prävention von Rassismus in der EU definiert werden. Die Beteiligung ist bis zum 8. Juli 2025 möglich. Die finale Strategie ist für das vierte Quartal 2025 angekündigt und wird als nicht-legislative Initiative veröffentlicht. Zur Konsultation
Projekt „selbstbestimmt-erinnern.de“
Die digitale Erinnerungsplattform selbstbestimmt-erinnern.de ist ein zentraler Ort für das selbstbestimmte Gedenken an rechte, rassistische und antisemitische Gewalt in Deutschland. Entwickelt im Rahmen des Modellprojekts „Selbstbestimmt vernetzen, erinnern und bilden“ der Amadeu Antonio Stiftung, rückt sie konsequent die Perspektiven der Betroffenen in den Mittelpunkt.
Die Plattform bietet Porträts und Geschichten der Todesopfer rechter Gewalt, erzählt von Angehörigen und Überlebenden. Es werden Materialien und Leitfäden zur Unterstützung zivilgesellschaftlicher Gedenkarbeit zur Verfügung gestellt und über Fördermöglichkeiten, Veranstaltungen und Initiativen informiert. Die Plattform gibt zudem einen Überblick über Betroffeneninitiativen und ihre Aktivitäten sowie interaktive und mehrsprachige Inhalte, die gemeinsam mit Betroffenen kontinuierlich weiterentwickelt werden. selbstbestimmt-erinnern.de macht vielfältige Formen des Erinnerns sichtbar und stärkt eine solidarische, demokratische Erinnerungskultur in ganz Deutschland.
Im Rahmen des Projekts werden fünf Initiativen in Nordrhein-Westfalen gezielt gefördert: Bündnis Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich (Dortmund), Brandanschlag Duisburg 1984 – Niemals Vergessen (Duisburg), Initiative „29. Mai 1993 – Brandanschlag Solingen 1993“ (Solingen), Keupstraße ist überall (Köln) und Herkesin Meydanı — Platz für alle (Köln).
Am 6. Mai 2025 veröffentlichen die Opferberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen ihre Zahlen zu rechter, rassistischer, antisemitischer und anderer menschenfeindlicher Gewalt für das Jahr 2024. Die Ergebnisse des unabhängigen Monitorings werden im Rahmen der Landespressekonferenz vorgestellt. Grundlage sind dokumentierte Vorfälle, bei denen Menschen aus menschenfeindlichen Motiven bedroht, angegriffen oder anderweitig geschädigt wurden. Zur Veröffentlichung am 6. Mai erscheinen auch ein Hintergrundbericht und eine Pressemitteilung.
Das Monitoring erfolgt durch die Opferberatung Rheinland (OBR) und BackUp – ComeBack e.V., die seit über zwölf Jahren betroffene Menschen in NRW beraten und unterstützen. Seit 2017 dokumentieren sie gemeinsam rechte, rassistische und antisemitische Gewalttaten in NRW. Ziel ist ein möglichst umfassendes und unabhängiges Lagebild sowie die Stärkung der Perspektive von Betroffenen bei der Bewertung der Taten. Die erhobenen Daten fließen auch in das bundesweite Monitoring des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG e.V.) ein.
Ein Bestandteil der Veröffentlichung sind die Zahlen zu antisemitischen Vorfällen, die durch RIAS NRW (Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus) dokumentiert wurden. Diese werden in das Gesamtbild eingebettet und am 28. Mai 2025 im Rahmen einer eigenen Pressekonferenz mit dem Jahresbericht 2024 von RIAS NRW ausführlich vorgestellt.
Neue Impulse in der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit
Anfang des Jahres sind zwei neue Projekte bei der Kölnischen Gesellschaft gestartet. Das Projekt „Shift – Antisemitismuskritische Bildung & Beratung für Institutionen“ qualifiziert, berät und begleitet Institutionen in Nordrhein-Westfalen, die antisemitismuskritische Perspektiven (weiter-)entwickeln und nachhaltig in ihrer Einrichtung implementieren wollen. Im Jahr 2025 liegt der Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit mit Einrichtungen des Kunst- und Kulturbetriebes.
Im Projekt „Un/Learning through [E]Motion – Körper und Emotionen im Lernen zu Diskriminierung“ geht es um die Entwicklung und Vermittlung innovativer, kreativer und körperbasierter Ansätze zur Gestaltung von pädagogischen Lernprozessen zu Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus. Mehr Informationen und die Kontaktdaten zu beiden Projekten befinden sich hier: Bildung & Beratung - Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.
Am 25. April 2025 hat die Landesregierung die Studie „Queer durch NRW – Lebenslagen und Erfahrungen von LSBTIQ*“ veröffentlicht. Die Studie liefert erstmals eine umfassende Datengrundlage zu den Lebensrealitäten von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter*, queeren und non-binären Menschen (LSBTIQ*) in Nordrhein-Westfalen. Zum Umfang der Studie zählen sowohl quantitative Online-Umfragen von LSBTIQ*, Angehörigen und Fachkräften in NRW, als auch qualitative Fokusgruppen-Befragungen und Interviews mit Expert:innen. Insgesamt haben mehr als 5.000 LSBTIQ*, 775 Angehörigen sowie über 5.000 Fachkräften aus verschiedenen Professionen teilgenommen.
Im Mittelpunkt der Untersuchung standen drei zentrale Themenbereiche:
Diskriminierung, Gewalterfahrungen und Sicherheit – Wie häufig erleben LSBTIQ*-Personen Diskriminierung oder Gewalt und welche Auswirkungen hat das auf ihr Sicherheitsgefühl?
Gesundheit, Pflege und Alter – Welche gesundheitlichen Herausforderungen bestehen, und wie sind LSBTIQ*-Personen im Pflege- und Gesundheitssystem eingebunden?
Integration, Migration und Flucht – Welche Erfahrungen machen zugewanderte oder geflüchtete LSBTIQ*-Personen in NRW?
Die Untersuchung wurde im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen auf Basis des Landtagsbeschlusses „Den Aktionsplan für Vielfalt und gegen Homo- und Transfeindlichkeit auf erweiterter Datenbasis weiterentwickeln“ (Drucksache 18/6360) durchgeführt. Ziel war es, vertiefende Erkenntnisse über die Lebenslagen, Herausforderungen und Bedürfnisse von (LSBTIQ*) in NRW zu gewinnen. Die gewonnenen Erkenntnisse sind eine wertvolle Grundlage für zukünftige Maßnahmen und politische Entscheidungen.
Einige zentrale Ergebnisse:
Mit 73 % sind knapp drei Viertel der befragten LSBTIQ* mit ihrem Leben in NRW zufrieden.
Allerdings sehen sie für sich in zentralen Lebensbereichen nicht die gleichen Zugangschancen wie für andere Personen in ihrem Bundesland. Die Familiengründung ist der Bereich, in denen die meisten (55 %) keine Chancengerechtigkeit sehen, gefolgt von mangelnder Berücksichtigung ihrer Lebenssituation in Ämtern und Behörden (47 %).
Außerdem sehen sich die Befragten mit ihrem Lebensmodell mehrheitlich nicht repräsentiert: In der Politik fühlen sich nur 30,5 %, in Medien 44,3 % und in Schulbüchern gar nur 5,7 % repräsentiert.
Insgesamt berichtet jede zweite befragte Person, in den vergangenen fünf Jahren Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen und rund drei Viertel der befragten TIN* (steht für trans*, inter* und nichtbinär) aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität in NRW erfahren zu haben.
Eine Mehrheit der Befragten gibt an, in den vergangenen fünf Jahren in NRW entweder selbst Übergriffe erfahren zu haben (37,9 %) oder Personen im nahen persönlichen Umfeld zu kennen, die Opfer eines Übergriffs geworden sind (23,6 %).
Eine große Mehrheit von 81,4 % der Befragten stimmt der Aussage „ich befürchte, dass sich die Situation von LSBTIQ* in NRW verschlechtert“ eher oder voll und ganz zu.
Die Studie liegt einer Kurz- und einer Langfassung vor. Die Ergebnisse können auch interaktiv mithilfe eines Dashboards auf der Seite des Ministeriums erforscht werden.
Die Quartierdemokraten Dorstfeld haben die aktuelle Ausgabe ihres Stadtteilmagazins veröffentlicht. Die siebte Ausgabe von „Dorstfeld in Bewegung“ bietet Einblicke in Projekte und Entwicklungen im Stadtteil rund um die Themen Demokratie und zivilgesellschaftliches Engagement. Schwerpunkte der Ausgabe sind unter anderem der Sonderbeauftragte des Oberbürgermeisters der Stadt Dortmund für Demokratie, Vielfalt und Toleranz, das Kunstprojekt „Kunst trifft Strom“, ein Überblick zur Neonazi-Szene in Dortmund sowie neue Angebote im Stadtteilladen Wilma.
Das Magazin ist kostenlos vor Ort erhältlich, als PDF abrufbar oder kann auf Anfrage zugeschickt werden.
Ab Juni 2025 bietet die Stadt Köln einen neuen Newsletter zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes an. Quartalsweise werden darin vielfältige Informationen rund um Veranstaltungen, historische Kontexte und aktuelle Entwicklungen zur Kolonialgeschichte in Köln und der Region veröffentlicht. Der Newsletter ist Teil des städtischen Engagements zur Auseinandersetzung mit dem (post)kolonialen Erbe.
Neue Veröffentlichung zu Antisemitismus in Sozialen Bewegungen
Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Somit begegnet man ihm auch in diversen Kontexten des politischen und sozialen Engagements. Die jüngste Broschüre „Ein Schritt nach vorn, zwei Schritte zurück. Soziale Bewegungen und politische Bildungsarbeit im Kampf mit oder gegen Antisemitismus?“ der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. widmet sich diesem Themenkomplex und richtet sich an Pädagog:innen wie Aktive in sozialen Bewegungen gleichermaßen. Sie bietet Interviews mit Fridays for Furture Deutschland und mit zwei ehemaligen Klimaaktivist:innen, Methoden für die pädagogische Praxis sowie theoretischen Hintergrund zu Antisemitismus im Kontext von sozialen Bewegungen.
Die Publikation ist entstanden im Rahmen des Projekts „Jederzeit wieder! Gemeinsam gegen Antisemitismus“, gefördert von der Landeskoordinierungsstelle gegen Rassismus und Rechtsextremismus NRW aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ Die Broschüre kann kostenfrei über die Homepage des Trägers sowohl als PDF als auch im Print bezogen werden.
Die Digitale BNE-Werkstatt NRW bietet am 07. Mai 2025, 15–18 Uhr einen Online-Workshop für Multiplikator:innen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an. Die Welt fühlt sich instabiler an, auf eine Krise folgt die nächste. Rechtsextreme Akteur*innen nutzen das für sich und befeuern Ängste. Insbesondere für Menschen, die in der BNE tätig sind, kann sich das herausfordernd anfühlen, versucht man doch gemäß der eigenen Profession, Menschen für zukunftsfähiges Handeln zu befähigen und nachhaltige Zukunftsvisionen zu erforschen.
Was braucht es, um mutig in die Zukunft zu blicken? Wie kann ich für mich und wir füreinander sorgen? Wie machen wir mutig weiter? Der Workshop ermutigt dazu, individuelle und kollektive Umgangsstrategien und sinnstiftende Handlungsoptionen zu entwickeln.
Am 7. Mai 2025 von 18 bis 19.30 Uhr findet im Hörsaal 16A in der P.A.L.M.E. auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eine Veranstaltung zum Thema Antisemitismus in der Medizin statt. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: Welche Bedeutung hat Antisemitismus für Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende heute? Welche Rolle spielen medizinische Atlanten, Künstliche Intelligenz und soziale Medien bei der Reproduktion von Stereotypen und Vorurteilen? Ziel der Veranstaltung ist es, einen Raum für kritischen Austausch zu schaffen und die Verantwortung medizinischer Berufsgruppen im Umgang mit Antisemitismus zu beleuchten.
Teilnehmende sind unter anderem Staatssekretär Matthias Heidmeier (MAGS), Prof. Dr. Fangerau (Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, HHU), Leo Fischer (Bildungsstätte Anne Frank) sowie Studierende. Die Moderation übernimmt Dr. Dybowski (MAGS).
Die Veranstaltung "NRWeltoffen: Gemeinsam gegen Diskriminierung: Alltagsrassismus, Antifeminismus und Abwertung von Menschen mit Behinderung (Ableismus)" vom Amt für Jugend, Soziale Dienste und Integration Hilden findet am 16. Mai 2025 um 15 Uhr in der Stadtbibliothek Hilden (Nove-Mesto-Platz 3, 40721 Hilden) statt. Eingeladen sind alle Interessierten – Betroffene, Engagierte und Fachkräfte –, die sich für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft einsetzen möchten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Open Space Veranstaltung bietet Raum für Austausch, Reflexion und gemeinsames Lernen. Ziel ist es, das Bewusstsein für Diskriminierung zu schärfen und gemeinsam Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Ein begleitender Safe Space, betreut von der Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus für den Kreis Mettmann, steht Betroffenen zur Verfügung. Dort können persönliche Erfahrungen in einem geschützten Rahmen geteilt werden.
Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Amt für Jugend, Soziale Dienste und Integration, der Gleichstellungsstelle, dem Kommunalen Integrationszentrum (KI), dem Behindertenbeirat sowie der Bibliothek durchgeführt und ist gefördert durch NRWeltoffen.
Am Freitag, 16. Mai 2025, findet von 17 bis 19.30 Uhr in der Fabrik K14 (Lothringer Straße 64, 46045 Oberhausen) eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Veränderung gestalten: Demokratie, Teilhabe und Inklusion in Oberhausen“ statt. Im Mittelpunkt steht das Thema „Stärkung der Demokratie in Oberhausen: Wie können wir rechtsextreme und diskriminierende Tendenzen in unserer Stadt bekämpfen?“ Veranstaltet wird die Diskussion vom Roma Integration Zentrum e.V. in Kooperation mit dem Landesnetzwerk der Sinti und Roma gegen Antiziganismus „Stimme der Vielfalt“. In einer Zeit, in der Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt zunehmend unter Druck geraten, sollen gemeinsam mit den Teilnehmenden Lösungen entwickelt werden, um die Demokratie zu stärken sowie Rechtsextremismus, Antiziganismus und Diskriminierung wirksam zu bekämpfen.
Podiumsgäste sind Sascha H. Wagner (MdB, Die Linke), Elisabet Müller-Witt (stv. Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag NRW), Dr. Yousef Tagrid (Wissenschaftlerin und Beigeordnete der Stadt Dinslaken) und Lale Arslanbenzer (Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Oberhausen). Mit Impulsen von Merfin Demir und Gordana Herold. Moderation: Elvira Ajvazi.
Eine Anmeldung ist erforderlich. Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme bis spätestens 12. Mai 2025 unter Tel: 0177 9711756 oder per E-Mail an info@romaintegrationzentrum.de.
Seminar: Stark gegen Extremismus – Strategien für Ausbilder/innen
Am 21.–22. Mai sowie am 26.–27. Juni 2025 bietet die Akademie Biggesee ein Seminar für Ausbilder*innen und Praxisanleiter*innen an, die in ihrem Berufsalltag mit extremistischen, populistischen oder menschenfeindlichen Äußerungen von Auszubildenden oder Kolleg*innen konfrontiert sind.
Ziel des Seminars ist es, Teilnehmende für diese Problemlagen zu sensibilisieren und ihnen konkrete Gesprächsstrategien sowie rechtliche und betriebliche Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Im Fokus steht dabei die Förderung einer offenen und respektvollen Unternehmenskultur.
Der Teilnahmebeitrag beträgt 290,00 Euro pro Person und umfasst Seminar, Unterkunft im Einzelzimmer sowie Verpflegung. Weitere Informationen und Anmeldung bis spätestens vier Wochen vor Seminarbeginn unter: info@akademie-biggesee.de | Tel.: 02722-7090
Das Kommunale Integrationszentrum der StädteRegion Aachen lädt herzlich zum Forum Migrationsgesellschaft 2025 ein. Der Fachtag bietet eine Plattform für Austausch und Diskussion zu aktuellen Entwicklungen in einer offenen und vielfaltssensiblen Migrationsgesellschaft. Das Forum findet am 26. Mai 2025, 9 -16 Uhr an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW, Standort Aachen (Dennewartstraße 25–27, 52068 Aachen) statt.
Neben einer Keynote von Dr. Marcus Engler (DeZIM), einer Podiumsdiskussion und fünf thematisch vielfältigen Workshops, u.a. zu rassismuskritischen Perspektiven, bietet ein "Markt der Möglichkeiten" Einblicke in die Praxisarbeit verschiedener Organisationen. Die Veranstaltung ist barrierearm geplant und wird von einem Awarenessteam begleitet. Weitere Informationen sowie die Anmeldung (bis spätestens 16. Mai 2025) finden Sie online.
Online-Veranstaltung „Teach the Teachers – Kein Wort gegen Judenhass?“
Warum mangelt es gerade in emanzipatorischen Kontexten oft an klarer Haltung gegenüber Antisemitismus? Diese und weitere Fragen beleuchtet Dr. Michaela Dudley am Dienstag, 27. Mai 2025, 17.30 Uhr in ihrem Online-Vortrag „Kein Wort gegen Judenhass?“. Dieser findet im Rahmen der Reihe "Teach the Teachers" der Fachstelle gegen Antisemitismus / Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Köln statt.
Dr. Michaela Dudley ist Queerfeministin, Kabarettistin, Autorin und Juristin mit afroamerikanischen Wurzeln. In der Neuauflage ihres Buches „Race Relations“ thematisiert sie unter anderem die fehlende Solidarität mit Jüdinnen*Juden in progressiven Bewegungen – und erinnert zugleich an die historische schwarz-jüdische Allianz in den USA.
Die Veranstaltung richtet sich vorrangig an Fachkräfte aus der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit, steht jedoch allen Interessierten offen. Anmeldung: Bitte melden Sie sich per E-Mail an fga@stadt-koeln.de an. Nach Anmeldung erhalten Sie den Zugangslink. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.
Workshop „Antisemitismussensibel in der rassismuskritischen Arbeit“
Genau wie die antisemitismuskritische Arbeit immer rassismuskritisch sein sollte, gilt es auch, postkoloniale Rassismuskritik aus antisemitismuskritischer Sicht zu betrachten. Im Workshop wird erarbeitet, was Antisemitismus ausmacht, welche historischen Ursprünge und Funktionen er hat und in welchen Formen er heute auftritt. Dabei werden Unterschiede und Schnittstellen zwischen Antisemitismus und Rassismus herausgearbeitet sowie Differenzen zwischen postkolonialer Rassismuskritik und einer Kritischen Theorie des Antisemitismus diskutiert. Abschließend wird erörtert, wie rassismuskritische Arbeit – z. B. in pädagogischen, beratenden oder kulturellen Kontexten – antisemitismuskritisch gestaltet werden kann.
Zielgruppe sind Akteur*innen aus der rassismus- und diskriminierungskritischen Arbeit. Anmeldungen sind direkt über die Website der Volkshochschule Köln möglich.
Städte, Gemeinden und Landkreise sind mit einer Vielzahl an Konflikten konfrontiert. So wirken sich Krisen und gesellschaftliche Spannungsfelder häufig direkt vor Ort aus. Hinzu kommen lokale und regionale Herausforderungen und konflikthafte Auseinandersetzungen, etwa um Veränderungsprozesse in Stadtgesellschaften oder im sozialen Nahraum.
Die Qualifizierung „Konflikte im kommunalen Kontext“ der Stiftung SPI vermittelt grundlegendes Handwerkszeug für die Demokratische Konfliktbearbeitung, stärkt Kompetenzen, um Konflikte im kommunalen Raum zu erkennen und systemische Zusammenhänge zu analysieren und erweitert das Methodenrepertoire für den strategischen Umgang mit kommunalen Konflikten. Zielgruppe der Qualifizierung sind Mitarbeitende aus der kommunalen Verwaltung, zivilgesellschaftliche Akteure aus den Bereichen der Demokratieförderung, Integration und Gemeinwesenarbeit sowie Multiplikator:innen, die in ihrer Tätigkeit mit kommunalen Konflikten konfrontiert sind.
Die mehrtägige Qualifizierung wird in einer Online-Version und einer Version mit Präsenz- und Online-Modulen von qualifizierten Trainer:innen umgesetzt. Weitere Informationen zu den Terminen und Inhalten erhalten Sie hier. Sie können sich bis 28. Mai 2025 für die Qualifizierung hier anmelden.
Informationsreihe für Lehrkräfte: Islam von Islamismus unterscheiden
Die Informationsreihe der Landeszentrale für politische Bildung NRW "Islam von Islamismus unterscheiden!" für Lehrkräfte und multiprofessionelle Teams an Schulen findet am 18. Juni 2025, 08.30–16 Uhr in der Alten Lohnhalle Wattenscheid (Lyrenstraße 13, 44866 Bochum) statt. Die Informationsreihe thematisiert die Vielfalt des gelebten Islam in Nordrhein-Westfalen und geht zugleich auf die Gefahren ein, die vom Islamismus und anderen extremistischen Strömungen ausgehen. Ziel ist es, Lehrkräfte und schulische Fachkräfte für die inhaltlichen Unterschiede zwischen Religion und Extremismus zu sensibilisieren.
Neben Fachvorträgen von Expertinnen und Experten aus Praxis und Prävention werden Diskussionstische angeboten, die Raum für Austausch und Fragen bieten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Perspektiven von Betroffenen sowie auf der Entwicklung von Deeskalations- und Handlungsstrategien im schulischen Alltag. Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist bis zum 4. Juni 2025 möglich – per E-Mail an: monika.hardt@politische-bildung.nrw.de. (Die Online-Anmeldeseite folgt in Kürze.)
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration NRW und dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Ein weiterer Termin dieser Reihe ist für den 1. Oktober 2025 in Düren geplant.