der 27. Juli 2000 ist ein Datum, das eng mit Düsseldorf verbunden ist – aber lange Zeit nicht ausreichend gewürdigt wurde. Vor 25 Jahren explodierte am S-Bahnhof Wehrhahn eine Rohrbombe, die gezielt gegen eine Gruppe von Sprachschüler*innen gerichtet war. Zehn Menschen wurden teils schwer verletzt, eine schwangere Frau verlor ihr ungeborenes Kind. Die Täter*innen handelten aus rassistischen und antisemitischen Motiven und doch geriet der Anschlag im Laufe der Jahre in Vergessenheit. Erst durch das Engagement von Überlebenden, Initiativen und Forschenden rückte er wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein.
Die Aufarbeitung dieser Tat ist nach wie vor von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Zwei Beiträge in unserem Newsletter widmen sich diesem wichtigen Thema: In einer Buchveröffentlichung analysieren die Herausgeber Fabian Virchow und Sabine Reimann in Interviews mit Betroffenen, Analysen der Ermittlungsarbeit und Beiträgen zu extrem rechten Netzwerken in der Region, die Hintergründe und Folgen dieser Botschaftstat. Eine Podcast-Folge beleuchtet das institutionelle Versagen im Umgang mit dem rechten Terror und thematisiert, warum der Anschlag in der öffentlichen Erinnerung lange keine Rolle spielte und welche Bedeutung das Gedenken heute hat.
Weitere Themen der aktuellen Ausgabe: Der aktuelle Monitoring-Bericht 2023/24 zum Integrierten Handlungskonzept gibt Einblicke in die Fortschritte und Herausforderungen im Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Nordrhein-Westfalen. Des Weiteren stellen wir ein Forschungsprojekt zu institutionellem Rassismus im Justizsystem vor und blicken mit einem Artikel zum Brandanschlag in Solingen 2024 auf die Einsamkeit der Überlebenden. Das Policy Paper „Leerstelle (R)Age?“ beleuchtet das Thema Radikalisierung im Alter und in der Neuerscheinung „Positionierte Orte“ werden Ansätze zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus an Gedenkstätten vorgestellt.
Außerdem finden Sie in dieser Ausgabe ein neues Praxistool, das Engagierten im Kampf gegen Rechtsextremismus helfen soll, sich besser gegen Bedrohungen zu wappnen sowie eine Übersicht über zahlreiche aktuelle Termine.
Herzliche Grüße Ihr Newsletter-Team
Netzwerk
Monitoring-Bericht 2023/24 zum Handlungskonzept veröffentlicht
Der aktuelle Monitoring-Bericht 2023/24 zum Integrierten Handlungskonzept gegen Rechtsestremismus und Rassismus des Landes Nordrhein-Westfalen wurden nun veröffentlicht. Der Bericht basiert auf den Daten der Jahre 2023 und 2024 und bietet eine fundierte Analyse der aktuellen Entwicklungen sowie langfristiger Trends im Maßnahmenbereich.
Die Zahl der erfassten Maßnahmen stieg kontinuierlich von 71 (2022) auf 86 (2024). Auffällig ist der hohe Anteil neuer Maßnahmen im Jahr 2024 (16) sowie die zunehmende Verknüpfung mit anderen Landesinitiativen. Rund 70 Prozent der Maßnahmen befinden sich inzwischen im Regelbetrieb, wobei auch befristete Projekte leicht zunahmen. Besonders hervorgehoben werden die hohe Kooperationsquote (über 85 %) und eine veränderte Ausrichtung: Der Fokus verlagerte sich deutlich in Richtung Wissensvermittlung und Handlungs-Knowhow. Gleichzeitig ging das Ziel der Demokratiefeindlichkeitsprävention zurück. Die meisten Maßnahmen richten sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, zivilgesellschaftlich Engagierte sowie Fachkräfte.
Drei Ressorts – das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (inkl. Landeszentrale für politische Bildung), das Innenministerium und das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration – verantworten über 75 Prozent der Maßnahmen. Qualitätsmechanismen wie Evaluation und Dokumentation sind bei den Maßnahmen weiterhin verbreitet, ihr Anteil sank jedoch leicht auf 62,8 Prozent. Auch die Vielfalt strategischer Zielsetzungen nahm ab, was in der IMAG weiter diskutiert werden soll.
Insgesamt zeigt der Bericht im Vergleich zum Bericht 2022 eine positive Entwicklung in Struktur, Reichweite und Akzeptanz des Handlungskonzepts. Eine stärkere Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Partnern und die strategische Schwerpunktsetzung sind erkennbar – bei der Qualitätssicherung und Zieldiversität besteht jedoch weiterer Handlungsbedarf.
Wie funktioniert Rassismus in einem System, das sich zur Gleichbehandlung verpflichtet? Das untersuchen das Forschungsprojekt JuRa – Justiz und institutioneller Rassismus sowie die Initiative Racism on Trial, eine zivilgesellschaftliche Initiative, die über 250 Verfahren an Berliner Strafgerichten dokumentierte. Beide beschäftigen sich mit der Frage, wie strukturelle Diskriminierung im deutschen Justizsystem wirkt, jenseits individueller Einstellungen.
Die Studie "Justiz und Institutioneller Rassismus – Phänomen, Erscheinungsformen, Intervention (JuRa)" untersucht, wie institutioneller Rassismus im Justizsystem wirkt. Dabei wird nicht auf individuelle Vorurteile, sondern auf strukturelle Diskriminierung durch Gerichte und Justizpraxen fokussiert. Trotz formaler Rechtsgleichheit zeigen empirische Studien, dass nicht-deutsche Personen härter bestraft werden. Im Zentrum steht die Analyse rassistischer Verzerrungen in Gerichtsverfahren, die nicht zufällig entstehen, sondern auf institutionellen Routinen beruhen. Gerichtsbeobachtungen, Interviews mit Betroffenen und Gespräche mit Aukteurinnen und Akteuren der Justiz liefern Einblicke in ein System, das sich selbst oft als neutral versteht, dabei aber gesellschaftliche Ungleichheiten reproduziert.
Am 27. Juli 2000 erschütterte ein rechtsterroristischer Anschlag die Stadt Düsseldorf: An der S-Bahn-Station Wehrhahn detonierte ein Sprengsatz, gezielt gerichtet gegen eine Gruppe Sprachschüler*innen aus der ehemaligen Sowjetunion – darunter sechs Jüdinnen und Juden. Zehn Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Die Tat sorgte zwar bundesweit für Aufsehen, geriet jedoch mangels Ermittlungserfolgs schnell in Vergessenheit. Erst in den vergangenen Jahren rückte sie wieder stärker in das öffentliche Bewusstsein.
Der neu erschienene Sammelband „Und damit kam die Angst…“ (Metropol Verlag, 22 €), herausgegeben von Fabian Virchow und Sabine Reimann, zeichnet die Ereignisse rund um den Anschlag detailliert nach. Interviews mit Betroffenen, Analysen der Ermittlungsarbeit und des späteren Prozesses sowie Beiträge zu extrem rechten Netzwerken in der Region und antisemitischer Propaganda in rechten Medien geben einen umfassenden Einblick in die Hintergründe und Folgen der Tat. Abgerundet wird der Band durch eine Auseinandersetzung mit aktuellen Formen des Erinnerns an diese Gewalt. Ein Begleitwort der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf unterstreicht die gesellschaftliche Bedeutung der Aufarbeitung.
Terminhinweis:
Am 25. September 2025 um 19:30 Uhr findet in der Buchhandlung BiBaBuZe (Aachener Straße 1, 40223 Düsseldorf) eine Buchvorstellung und Lesung mit den Herausgeber*innen statt. Der Eintritt ist frei.
Artikel zum Brandanschlag in Solingen 2024: Die Einsamkeit der Überlebenden
Im Artikel "Staatliches Versagen und die Einsamkeit der Überlebenden" von Birgül Demirtaş, veröffentlicht bei Belltower News am 15. Juli 2025, wird der rechtsextreme Brandanschlag in Solingen vom 25. März 2024 eingeordnet – als Teil einer fortgesetzten Geschichte rechter Gewalt in Deutschland.
Der Text beleuchtet nicht nur die ideologische Radikalisierung des Täters, sondern thematisiert vor allem das staatliche Versagen bei der Aufarbeitung: die mangelnde Anerkennung rechter Motive, das Fehlen von Empathie im Strafverfahren und die Isolation der Überlebenden und Angehörigen. Der Beitrag fordert eine konsequente politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit rechtem Terror – und eine Anerkennung des Leids der Betroffenen.
Mit dem Band „Positionierte Orte. Impulse zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorten“ legen die Herausgeber Hans-Peter Killguss, Sabine Reimann und Michael Sturm ein wichtiges Werk zur aktuellen Erinnerungsarbeit vor. Die Publikation erscheint 2025 im Auftrag des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln sowie des Erinnerungsorts Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf.
Der Band versammelt Beiträge von Fachleuten aus Wissenschaft, Gedenkstättenarbeit und politischer Bildung. Im Fokus stehen Herausforderungen und Ansätze, um rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Tendenzen aktiv entgegenzutreten – gerade an Orten, die der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus gewidmet sind. Dabei geht es nicht nur um historische Vermittlung, sondern auch um die Rolle von Gedenkstätten als politische Akteure in der Gegenwart.
Die Veröffentlichung steht ab sofort kostenlos als PDF-Download zur Verfügung. Printausgaben können ab dem 18. August 2025 per E-Mail bestellt werden: erinnerungsort@hs-duesseldorf.de
Das Projektteam des Forschungsprojekts „BEWARE: Bedrohte Demokratieprojekte wappnen und resilient machen“ hat ein neues Praxistool zur bedarfsorientierten Strategieentwicklung für den Umgang mit Bedrohungen veröffentlicht. Das Toolrichten sich an Menschen, die sich beruflich oder zivilgesellschaftlich gegen Rechtsextremismus engagieren – und dabei häufig besonderen persönlichen Risiken ausgesetzt sind, etwa durch Einschüchterungen, Druck oder direkte Bedrohungen.
Ziel des Tools ist es, Akteur*innen dabei zu unterstützen, individuelle und kontextangepasste Strategien zum Schutz und zur Resilienz zu entwickeln. Grundlage für die Entwicklung war eine bundesweite Studie zu Bedrohungserfahrungen im Feld der Demokratiearbeit gegen Rechts. Das Praxistool wurde in Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung umgesetzt.
Begleitend zur Veröffentlichung stellt das Projektteam zudem eine Begleitbroschüre sowie einen Kurzfilm mit zentralen Ergebnissen der Studie bereit: „BEWARE: Der Film“ bietet einen kompakten Überblick über zentrale Erkenntnisse und Handlungsansätze. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert und vom Institut SO.CON – Social Concepts an der Hochschule Niederrhein unter Leitung von Prof. Dr. Beate Küpper durchgeführt.
Radikalisierung im Alter: Impulse für Prävention und Ausstiegsarbeit
Im Rahmen des Projekts distex – Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur für Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit ist das erste Policy Paper erschienen. Unter dem Titel „Leerstelle (R)Age?“ befasst sich das Papier mit einem bislang wenig beleuchteten Thema: Radikalisierung in der zweiten Lebenshälfte. Es zeigt auf, dass sich auch ältere Menschen demokratiefeindlichen Milieus zuwenden oder extremistische Weltbilder verfestigen können – und beleuchtet die daraus resultierenden Herausforderungen und Handlungsansätze für die Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit.
Das Policy Paper regt dazu an, diese Leerstelle stärker in den Blick zu nehmen – auch im Hinblick auf Jugendliche und junge Erwachsene, die mit radikalisierten älteren Personen in ihrem familiären oder sozialen Umfeld in Kontakt stehen. Ziel ist es, Impulse für eine fachliche und politische Auseinandersetzung zu geben und zur Weiterentwicklung der Präventionspraxis beizutragen.
Am 27. Juli 2000 explodierte am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn eine ferngezündete Bombe. Zwölf Menschen wurden verletzt, eine schwangere Frau verlor ihr ungeborenes Kind. Alle Betroffenen kamen aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Viele von ihnen waren Jüd*innen, sie waren auf dem Weg von einem Sprachkurs. Trotz frühzeitigem Verdacht auf ein rassistisches und antisemitisches Tatmotiv und umfangreicher Hinweise auf einen bekannten Neonazi aus der Region wurde die Tat nie aufgeklärt. Im Jahr 2018 wurde der Angeklagte freigesprochen.
Bis heute ist der Wehrhahn-Anschlag ein Beispiel für das institutionelle Versagen im Umgang mit rechtem Terror: Ermittlungen verliefen jahrelang im Sande, Hinweise von Betroffenen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen wurden nicht ernst genommen, zentrale Spuren versickerten. Erst mit großem zeitlichen Abstand wurde der Anschlag wieder öffentlich thematisiert, vor allem durch das Engagement von Überlebenden, Initiativen und Forschung.
In dieser Folge spricht Historikerin Anke Hoffstadt über die Tat, die Ermittlungen und den Prozess gegen Ralf S. Es geht um die Frage, warum der Anschlag in der öffentlichen Erinnerung lange kaum eine Rolle spielte – und welche Bedeutung das Gedenken heute hat. Der Antisemitismusforscher Gideon Botsch beleuchtet die ideologischen Hintergründe des rechten Terrors, in den sich der Wehrhahn-Anschlag einreiht. Und die Psychologin Marina Chernivsky, Leiterin der Beratungsstelle OFEK, spricht über die langfristigen Folgen der Gewalt und der erlebten Straflosigkeit für Betroffene.
Am 4. Juli 2025 fand auf dem Wilhelmplatz in Dortmund-Dorstfeld ein Demokratie-Festival unter dem Motto „Vielfalt lieben, Dorstfeld leben“ statt. Organisiert vom Projekt Quartiersdemokraten und zahlreichen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen bot die Veranstaltung einen offenen Raum für Austausch, Begegnung und Engagement.
Im Zentrum des Festes stand der „Markt der Vielfalt“, an dem mehr als 30 Initiativen, Vereine, Schulen und Einrichtungen aus dem Stadtteil ihre Arbeit präsentierten. Ergänzt wurde das Angebot durch kreative Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche sowie ein vielfältiges Bühnenprogramm. Auch der Stadtteilladen wilma öffnete seine Türen: Besucher*innen konnten dort unter anderem den Poetry-Film „Jungs dieser Stadt“ von Regisseurin Gina Wenzel sehen und sich über lokale Beteiligungsmöglichkeiten informieren. Das Festival setzte ein sichtbares Zeichen für ein solidarisches und demokratisches Miteinander im Stadtteil. Das Angebot wurde von zahlreichen Besucher*innen angenommen.
Die Digitale BNE-Werkstatt NRW lädt im Spätsommer 2025 zu drei Veranstaltungen ein, die sich mit kritischen gesellschaftlichen Entwicklungen im Kontext von Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auseinandersetzt.
Die Digitale BNE-Werkstatt NRW ist ein gemeinsames Format der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, aktuelle Herausforderungen in der Bildungsarbeit aufzugreifen und Fachakteurinnen und -akteure zu vernetzen.
Fortbildungsreihe „extrem:kompakt"
Die Fachstelle FUMA lädt pädagogische Fachkräfte zur Teilnahme an der Fortbildungsreihe „extrem:kompakt – Prävention im Spannungsfeld zwischen antimuslimischem Rassismus und islamistischem Extremismus“ ein. Ziel der Reihe ist es, für die komplexen Herausforderungen in der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen zu sensibilisieren und Handlungskompetenzen für eine rassismuskritische und differenzierte Präventionspraxis zu vermitteln.
Die Fortbildung richtet sich an Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe sowie angrenzenden Arbeitsfeldern, die sich im Umgang mit möglichen Radikalisierungstendenzen weiter professionalisieren möchten. Im Mittelpunkt stehen unter anderem das Erkennen und Einordnen von Radikalisierung, die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen, die Reflexion eigener Haltung sowie der Aufbau einer sicheren und diskriminierungssensiblen Beziehungsarbeit.
Die Fortbildung besteht aus drei aufeinander aufbauenden Präsenzmodulen in Essen sowie einer digitalen Begleitung mit vertiefenden Materialien und Reflexionsimpulsen. Zur Auswahl stehen zwei Terminoptionen:
Option 1 | Modul 1: 28.08.2025 | Modul 2: 18.09.2025 | Modul 3: 30.09.2025 (jeweils von 10 bis 17 Uhr)
Option 2 | Modul 1: 09.10.2025 | Modul 2: 29.10.2025 | Modul 3: 13.11.2025 (jeweils von 10 bis 17 Uhr)
Die Anmeldung erfolgt für eine der beiden Terminoptionen. Ein Wechsel zwischen den Gruppen ist nicht möglich. Weitere Informationen zu Inhalten, Referierenden und zur Anmeldung erhalten Sie über die Fachstelle FUMA.
Escape Room im Bürgerhaus Dorstfeld: Jüdisches Leben spielerisch erleben
Vom 29. August bis zum 17. September 2025 macht der mobile Escape Room „Fixing the Boat – Finding Identity“ Station im Bürgerhaus Dorstfeld. Das Bildungsprojekt der Servicestelle SABRA (Jüdische Gemeinde Düsseldorf) thematisiert auf interaktive Weise jüdisches Leben, Identität und gesellschaftliche Vielfalt.
In Kooperation mit ADIRA, der Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie sowie dem Projekt Quartiersdemokraten bietet das Spiel Jugendlichen ab 16 Jahren und Erwachsenen die Möglichkeit, sich in einem Team von 4 bis 6 Personen den Herausforderungen des Escape Rooms zu stellen. Neben dem gemeinsamen Rätsellösen steht vor allem die Auseinandersetzung mit Fragen von Zugehörigkeit, Antisemitismus und Zusammenhalt im Fokus.
Das Angebot ist kostenfrei. Die Spieldauer beträgt ca. 2–2,5 Stunden inklusive Einführung und Reflexion. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Die Partnerschaft für Demokratie Köln setzt 2025 ihre erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Stimme erheben – Widerstand zeigen! Dein Einsatz für Menschenrechte und Demokratie“ fort. Von September bis Dezember bietet die Reihe vielfältige Bildungs- und Dialogformate zu Themen wie Demokratiebildung, Antifeminismus, Empowerment und gewaltfreier Kommunikation.
Ziel der Reihe ist es, Teilnehmende dazu zu ermutigen, sich aktiv(er) und entschlossen(er) für eine offene, demokratische Gesellschaft einzusetzen. Die Veranstaltungen richten sich an alle Interessierten und sind, bis auf wenige Ausnahmen, kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.
Ausgewählte Termine:
03.09. | Demokratie – wie geht’s uns miteinander? (Gesprächskreis, VHS Neumarkt) 08.09. | Queerfeindlichkeit – ein Teil antifeministischer Agenda?! (anyway e.V.) 11.–25.09. | Seminarreihe: Haltung zeigen – Argumentationstraining gegen diskriminierende Äußerungen (Online, 5 Termine) 20.09. | Kraftausdrücke – The Power of Words, Empowerment für BIPoC (motoki Kollektiv e.V.) 01.10. | Wie gefährdet ist unsere Demokratie wirklich – und was hat das mit mir zu tun? (VHS Neumarkt) 28.10. | Für ein demokratisches Miteinander – Strategien zum gelungenen Austausch (VHS Neumarkt)
Auch in diesem Jahr setzt das Demokratiebüro Oberhausen ein starkes Zeichen für gelebte Demokratie: Vom 8. bis 15. September 2025 finden erneut die Wochen der Demokratie in Oberhausen statt. Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr mit zahlreichen gut besuchten Veranstaltungen rund um den Internationalen Tag der Demokratie lädt ein vielfältiges Programm Bürgerinnen und Bürger zur aktiven Teilnahme ein.
Mehr als 50 Programmpunkte – organisiert von lokalen Initiativen, Vereinen, Institutionen und städtischen Einrichtungen – bieten im gesamten Stadtgebiet Raum für Austausch, Information und Engagement. Von Exkursionen, Ausstellungen und Vorträgen über Kulturveranstaltungen bis hin zu Mitmachaktionen und Schulprojekten reicht das Angebot.
Im Mittelpunkt steht ein gemeinsames Ziel: Die Demokratie zu stärken, ihre Grundwerte zu verteidigen und Beteiligung zu fördern – ganz im Sinne der Vereinten Nationen, die den Internationalen Tag der Demokratie 2007 ins Leben gerufen haben. Weitere Informationen zum Programm finden sich im aktuellen Programmheft.
Die Tagung richtet sich an Journalist*innen, Medienschaffende und alle Interessierten, die sich mit der Rolle der Medien im Kontext von Antisemitismus auseinandersetzen möchten. Vor dem Hintergrund eines drastischen Anstiegs antisemitischer Vorfälle seit dem 7. Oktober 2023 widmet sich die Veranstaltung den vielschichtigen Herausforderungen für den Journalismus in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung. Im Zentrum stehen Fragen wie: Welche Verantwortung tragen Medien in der Darstellung antisemitischer Gewalt? Welche Kontinuitäten zeigen sich im Umgang mit Antisemitismus seit 1945? Und wie lässt sich eine reflektierte, differenzierte Berichterstattung über jüdisches Leben in Deutschland gestalten – jenseits von Klischees oder politischer Instrumentalisierung? Es sprechen unter anderem Ronen Steinke, Hanna Veiler, Esther Schapira, Laura Cazés und Jörg Reichel.
Das Team des Digitalwegweisers NRW – Wissen, das verbindet lädt Engagierte aus dem Bereich der Digital- und Medienbildung herzlich zum Barcamp „DigitalwegweiserNRW“ ein. Die Veranstaltung findet am 25. September 2025 von 10 bis 16 Uhr in der Volkshochschule Dortmund statt. Angesprochen sind Fachkräfte und Ehrenamtliche, die in Bildungseinrichtungen, Bibliotheken, Gemeinschaftseinrichtungen oder im Bereich Medienbildung tätig sind – ebenso wie alle, die Erwachsene (ab 16 Jahren) in der sicheren, reflektierten und kreativen Nutzung digitaler Medien unterstützen.
Das Barcamp bietet vielfältige Austausch- und Mitmachformate wie Learning Stations, einen Markt der Möglichkeiten und Lightning Talks. In diesem Jahr liegt ein besonderer thematischer Fokus auf Künstlicher Intelligenz und Desinformation. Teilnehmende haben die Möglichkeit, eigene Sessions einzureichen oder an bereits geplanten Beiträgen mitzuwirken. Die Veranstaltung bietet zudem Raum zur Vernetzung, zum Erfahrungsaustausch und zur Vorstellung guter Praxisbeispiele aus ganz Nordrhein-Westfalen.
Weitere Informationen sowie das Programm finden Sie online. Interessierte können sich ab sofort anmelden.
Fachtagung zur Erfassung von Hasskriminalität im europäischen Vergleich
Save-the-Date: Am 6. November 2025 lädt CLAIM zur zweiten Fachtagung „Vom Dunkelfeld zum Hellfeld 2.0 – Gelingensbedingungen für die Erfassung von Hasskriminalität im europäischen Vergleich“ nach Berlin ein. Aufbauend auf der ersten Tagung, bei der Perspektiven, Chancen und Herausforderungen zivilgesellschaftlicher Erfassungs- und Dokumentationsarbeit im Fokus standen, widmet sich die diesjährige Veranstaltung einer vertieften Auseinandersetzung mit der Erfassung von Hasskriminalität. Gemeinsam mit Expert*innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung aus dem In- und Ausland sollen aktuelle Entwicklungen, bestehende Herausforderungen sowie erfolgreiche Ansätze im europäischen Vergleich diskutiert werden.
Die Veranstaltung findet von 11 bis 18 Uhr im Spielfeld Digital Hub, (Skalitzer Straße 85, 10997 Berlin) statt und wird von Shelly Kupferberg moderiert. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung werden rechtzeitig vor der Veranstaltung bereitgestellt.
IHR KONTAKT ZU UNS
Treten Sie mit uns in Kontakt, wenn Sie Fragen zu den Angeboten haben oder Sie uns Ihre Anregungen zu den Inhalten der Webseite mitteilen wollen.